Die Digitalisierung unserer Branche hat mit der allgegenwärtigen Corona-Pandemie zusätzlich Fahrt aufgenommen. Die hoch funktionelle Website ist längst Pflicht. Mit professionellem Online Marketing wird die Zielgruppe über Social Media, Suchmaschinenwerbung, Chats und Newsletter erreicht. Das ist aber erst der Anfang. Es gibt immer wieder neue Entwicklungen, die man auch im Autohaus Marketing im Auge behalten sollte. Viele der von uns aufgezeigten Marketing Trends zeichnen sich schon länger ab. Wir gehen davon aus, dass sie sich 2022 endgültig durchsetzen werden und auch in der Welt des Autohaus Marketings ankommen.
1. Datenschutz im Marketing
Im neuen Jahr müssen wir uns weiterhin intensiv mit der sich stetig weiterentwickelten Gesetzeslage zum Datenschutz auseinandersetzen. Allerdings verändert sich nicht nur die Gesetzeslage, sondern auch das Bewusstsein zum Umgang mit den eigenen Daten der Nutzer. Erfolgreiche und digital orientierte Autohäuser müssen in Zukunft mehr auf ein eigene Tracking-Konzepte setzen. Der Einsatz von Drittanbieter-Cookies wird erschwert bzw. nimmt die Anzahl der erfassten Datenpunkte dramatisch ab. Mit neuen Datenschutz-Lösungen erlangen Sie wieder die Hoheit über die Daten und gehen korrekt mit der Privatsphäre Ihrer Kunden um.
2. Virtueller Kundenkontakt
Der Einsatz virtueller Fahrzeugpräsentationen, digitaler Kunden-Events, Webinare und anderen Online-Kommunikationsformen wurde mit Corona aus der Not heraus geboren. Die Ideen und technischen Lösungen dafür waren uns allen längst bekannt, liessen sich gegenüber Mitarbeitern und Kunden jedoch nicht durchsetzen. Die Pandemie hat die digitalen Lösungen allerdings zur Notwendigkeit und für viele gemacht. Am Ende sind die Erfahrungen von uns allen grösstenteils positiv und viele überrascht, wie schnell und problemlos sich digitale Konzepte durchsetzen ließen. Bequem von zu Hause oder hybrid im Showroom - das wird bleiben und sich langfristig sogar verstärken.
„2022 wird nicht einfach. Es ist wichtig, dass wir Werbung und Marketing nicht als Kostenfaktor sehen, sondern als ein Investment in neue Kunden und unsere eigene digitale Händlermarke.“
Mag. Michael Luipersbeck
Geschäftsführer,
Autohaus Digital
3. Hochformatige Kurzvideos
Der Konsum von Videoinhalten im Internet wird durch die ständige Verbesserung der Bandbreiten stark forciert. Das Volumen von Online konsumierten Videos ist innerhalb eines Jahres um 80% gestiegen. Heute ist eine Fahrzeugpräsentation über Youtube oder Instagram häufig der erste digitale Kontaktpunkt zu einem neuen Modell. Angetrieben von den Instagram-Stories und TikTok haben sich auch hochformatige Videoformate rasch etabliert. Das entspricht dem Gegensatz des von uns erlernten Querformats im Fernsehen oder PC. Es gibt aktuell noch sehr wenige Autohäuser, welche das volle Potenzial in diesem Segment ausnutzen. Wie weit sind Sie?
4. Social Media Kundenservice
Was alle bisherigen Social-Trends gemeinsam haben: Es kommt immer auch auf die Geschwindigkeit an. So ist es auch bei der direkten Kommunikation mit dem Kunden. Seit der Pandemie erwarten diese auch auf Social Media sofortiges Feedback auf Support-Anfragen. Hilfreich sind an dieser Stelle Community Management Tools, die gewisse Funktionen automatisieren, Kanäle zusammenfassen und eine abteilungsübergreifende Zusammenarbeit ermöglichen. Anbindungen an Newsletter, CRM und DMS Systeme sind auch denkbar, allerdings noch nicht ganz praxistauglich.
„Digitales Marketing ist für viele Autohäuser Pflichterfüllung und System-Befriedigung für den Hersteller. Diese Denkweise muss sich 2022 unbedingt ändern, denn die Kaufprozesse von Neu- und Gebrauchtwagen haben sich maßgeblich verändert.“ – Wolfgang Gschaider
Volle Kraft nach vorne
Das zurückliegende Jahr hat trotz mehrerer Lockdowns keinen (spürbaren) Stillstand verursacht. Ganz im Gegenteil - viele Entwicklungen wurden beschleunigt. Diese Tendenz wird sich zweifellos fortsetzen. Die wichtigsten digitalen Marketing Trends werden sich als standardisierte Prozesse im Autohaus etablieren. Virtuelle Kommunikation, Videomarketing und Social Media werden in unseren Autohaus-Alltag so einzug nehmen, wie damals die Probefahrt. Zu guter letzt haben wir noch eine gute Nachricht für alle Digital-Verweigerer: Das einmalige emotionale Erlebnis einer Testfahrt wird auch 2022 bestimmt nicht digitalisiert werden ;)
Über den Autor: Michael Luipersbeck arbeitet mit viel Erfahrung im Bereich der Markenführung und Geschäftsentwicklung. Er hat mehrere Agenturen im Aufbau unterstützt und mit renommierten Unternehmen kooperiert. Seit 2016 arbeitet er am Aufbau der automotive Spezialagentur „Autohaus Digital“. Bei Autohaus Digital ist Michael unter anderem für alle Aspekte rund um Markenführung und Marketingstrategie verantwortlich. Regelmäßig veröffentlicht er Beiträge rund um die digitale Kommunikation und das Online-Marketing im modernen Autohaus. Feedback und Inputs zum Artikel gerne an ml@autohausdigital.at