Gastkommentar im „AUTO & Wirtschaft“ Newsletter im August 2023 (Nr. 663)
Warum der lokale Autohandel oft ein Paradebeispiel für stiefmütterliches Markenmanagement ist, erläutert Michi in seinem Gastkommentar im Newsletter Nr. 633 der AUTO&Wirtschaft. Für alle die kein A&W-Pro-Abo haben, veröffentlichen wir den Text in unserem eigenen digitalen Magazin.
Es gibt sie in jeder Branche: diejenigen, die das Konzept der Markenbildung einfach nicht verstehen wollen. Paradebeispiel für stiefmütterliches Markenmanagement ist allerdings der lokale Autohandel. Statt mit innovativen Ideen und einer klaren Positionierung aufzutreten, kämpft man lieber mit seinen Herstellern und ärgert sich über schrumpfende Margen und gekündigte Händlerverträge. Ungeschickt. Mit einem verstaubten Logo aus den 80er Jahren, einer Webpräsenz, die selbst Webcrawler vor Scham erblinden lassen, scheint die digitale Evolution der lokalen Autobranche komplett zu verpuffen. Wie soll man da ernsthaft von einer zeitgemäßen Marke sprechen, die nach außen ein professionelles und vertrauenswürdiges Image erweckt?
Aber es geht noch weiter. Während andere Branchen längst einen Großteil ihrer Marketingbudgets in transparentes Online- und Social Media Marketing setzen, scheint man im Autohaus noch immer im Zeitalter der Zeitungsanzeigen zu verweilen. Werbekostenzuschuss und Marketingbonus sei dank. Eine halbherzige Anzeige in der Lokalzeitung und das war's. Keine Reichweite auf Facebook, ein liebloser Newsletter, keine nennenswerte Interaktion auf Instagram, nicht mal eine vernünftige Webseite. Es scheint fast so, als wolle man gar keine neuen Kunden gewinnen.
Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Kunden ausbleiben und die Mitarbeiter in andere Branchen abwandern. Man könnte fast schon Mitleid haben. Vereinzelt haben es schon einige Unternehmer verstanden, ihre Marke auch digital voranzubringen. Unsere Digital Awards Sieger der letzten Jahre stehen hier an vorderster Front. Während sie allerdings erfolgreich ihre Marken aufbauen und sich am Markt behaupten, bleibt der Großteil in der digitalen Bedeutungslosigkeit stecken.
Es bleibt zu hoffen, dass man irgendwann aus seinem Dornröschenschlaf erwacht und erkennt, dass die Welt sich weiterdreht. Denn nur dann besteht die Chance, seine Marke zu stärken und neue Kunden für sich zu gewinnen. Bis dahin bleibt der durchschnittliche Händler durch den Hersteller fremdgesteuert – und das ist nun wirklich kein Erfolgsrezept in der heutigen automobilen Welt.
Michael Luipersbeck
GF Autohaus Digital OG
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Über den Autor: Michael Luipersbeck arbeitet mit viel Erfahrung im Bereich der Markenführung und Geschäftsentwicklung. Er hat mehrere Agenturen im Aufbau unterstützt und mit renommierten Unternehmen kooperiert. Seit 2016 arbeitet er am Aufbau der automotive Spezialagentur „Autohaus Digital“. Bei Autohaus Digital ist Michael unter anderem für alle Aspekte rund um Markenführung und Marketingstrategie verantwortlich. Regelmäßig veröffentlicht er Beiträge rund um die digitale Kommunikation und das Online-Marketing im modernen Autohaus. Feedback und Inputs zum Artikel gerne an ml@autohausdigital.at