Mein persönlicher Erfahrungsbericht
zur 4-Tage-Woche.

Keine leeren Versprechen. Struktur und Organisation ist alles.

Bis vor einem halben Jahr hatte ich mir nie Gedanken über eine 4-Tage-Woche gemacht. Als Angestellter im jungen Alter, wirkt so ein Arbeitsmodell weit weg von jeglicher Vorstellung und Realität. Als mir meine Vorgesetzten Ende letzten Jahres in einem Mitarbeitergespräch mitteilten, dass sie 2022 auf eine 4-Tage-Woche bei gleichbleibendem Lohn umstellen wollen, dachte ich mir anfangs, die wollen mich hochnehmen. Im Gegenteil, sie meinten es ernst, hielten ihr versprechen und setzten das Vorhaben Anfang dieses Jahres um. Wie das innerhalb unserer Agentur funktioniert? Mit guter Organisation und der richtigen Einstellung ist alles möglich.

Seit dieser Umstellung, änderte sich meine gesamte Arbeitsstruktur und Arbeitsweise. Da die Arbeit nicht weniger wird, versucht man Projekte und Termine bereits am Montag durchzuplanen. Wichtige Dinge die man sonst auf den Freitag verschoben hatte, werden jetzt sofort in Angriff genommen und erledigt, um am Ende der Woche noch genug Puffer für andere To-Do’s zu haben. Sind wir uns mal ehrlich, wer liebt es nicht, die wichtigsten und aufwändigsten Projekte gleich am Anfang der Woche erledigt zu haben?

Entsteht für die Kunden ein Nachteil bei einer 4-Tage-Woche?

Natürlich habe ich mir am Anfang die Frage gestellt, was passiert mit unseren Kunden am Freitag? Wie managen wir dringende Anrufe und E-Mails an diesem freien Tag? Die Antwort ist: Die richtige Organisation. Wir haben uns im Team so strukturiert, dass auch freitags ein Mitarbeiter immer erreichbar ist und wichtige Punkte geklärt werden können. Das bedeutet, unsere Kunden genießen gleichbleibende Leistung & Service. Unser Ziel ist es, den gleichen Output zu erzielen, als hätten wir fünf Arbeitstage. Erfahrungsgemäß übertreffen wir dieses Ziel so gut wie jede Woche, was mich für die Zukunft sehr positiv stimmt. 

Work-Life-Balance und 4-Tage-Woche?

Die Work-Life-Balance wird bei uns im Team sehr groß geschrieben, daher passt das zusammen wie die Faust aufs Auge. Die drei Begriffe Work-Life-Balance, Wertschätzung und Produktivität hängen bekannterweise sehr stark zusammen. Durch die Wertschätzung der Vorgesetzten, wird die Arbeitsweise von uns Mitarbeitern produktiver und das äußert sich in der Reduzierung der Arbeitszeit zu gleichen Konditionen. Der Vorteil für mich als Mitarbeiter? Ein 3-Tage-Wochenende. Drei freie Tage, an denen man viele Dinge erledigen kann. Dinge, für die man sonst keine Zeit hat. Mittlerweile erledige ich Tätigkeiten wie Einkaufen, Behördengänge, Friseur- und Arzttermine am Freitag. Ich gehe im Winter und Sommer meinen Hobbys wie Skifahren und Tennis spielen nach und habe genug Zeit meine Eltern zu besuchen. Der Vorteil für meine Vorgesetzten und mich? Ich bin am Montag viel erholter und frischer und kann mich wieder kreativen und komplexen Themen widmen. Eine Win-Win Situation für unsere Kunden, meine Vorgesetzten und uns Mitarbeiter.

Fazit: Einmal 4 Tage, immer 4 Tage!

Ich bin mir sicher, meine Arbeitgeber haben mit dieser Entscheidung einen großen Schritt in Richtung Arbeitsplatz Modernisierung und Arbeitnehmerzufriedenheit gemacht. Das Arbeitsmodell mit der 5-Tage-Woche ist meiner Meinung nicht mehr zeitgemäß. Der moderne Arbeitnehmer sehnt sich nach eigenen Interessen und dem optimalen Gleichgewicht zwischen Arbeit, Freizeit und Familie. Man darf nicht unterschätzen, wie wichtig diese Punkte für einen gesunden Körper und eine gesunde Psyche sind, welche sich wiederum auf Krankenstand und Leistung auswirken. Ich bin zufällig über eine Aussage von Zukunftsforscher Professor Dr. Ulrich Reinhardt gestoßen, mit welchem ich gerne meinen Blogbeitrag beenden und zum Nachdenken anstoßen möchte: